Freitag, 27. Februar 2015

Super Smoothies – super Bilderbuch, das Appetit macht (Rezension)

Dieser Tage ist im Ulmer Verlag das Taschenbuch von Susanne Schanz „Super Smoothies, super lecker, super Tag“ erschienen (Bild rechts*). Ich habe ein Rezensionsexemplar bestellt und mir das Buch genauer angeschaut.

Auf 96 Seiten werden Smoothies-Rezepte in ansprechenden Bildern vorgestellt: Smoothies als vollwertiges Frühstück, Mittagessen, Nachmittagserfrischer oder Abend-Relaxer; Smoothies für die Kleinen, Smoothies für die Großen; fruchtige Smoothies, Gemüse-Smoothies, Smoothies mit Milchprodukten, vegane Smoothies; Smoothies warm und Smoothies kalt.

Das Taschenbuch ist ein wunderschönes, stimmungsvoll und modern aufgemachtes Bilderbuch mit Rezepten, das man genussvoll durchblättert und das viele Anregungen gibt, was man wie zusammen pürieren kann. Am liebsten möchte man sofort damit anfangen und tatsächlich braucht man – wie man zu Anfang erfährt – dazu auch gar nicht viel Equipment.

Trotzdem bin ich ein klein wenig enttäuscht. Zwar ist das Layout super ansprechend und die kurzen Texte flott und modern, aber ich hätte mir ein paar mehr handfeste Informationen gewünscht – zu den jeweiligen Inhaltsstoffen und ihrer Gesundheitswirkung und über das Einkaufen der Zutaten (wo kauft man Bienenpollen, was ist Kornbucha, welches Obst/Gemüse ist zu welcher Jahreszeit gut und günstig, Rezepte mit regionalen Zutaten). Außerdem fehlen mir Kalorienangaben zu den Rezepten.

Fazit: Ein super schönes Bilderbuch, das Lust auf fröhliches Mixen (gerne mit Familie oder Freunden) macht und das man statt Blumen zur Einladung mitbringen kann. Inhaltlich wäre noch mehr drin gewesen.

Das Buch:
Super Smoothies, super lecker, super Tag:*
Durchgedrehte Rezepte für die ganze Familie.
Susanne Schanz
Ulmer Verlag, Stuttgart 2015
96 Seiten
50 Farbfotos
Klappenbroschure
ISBN 978-3-8001-8335-7
€ 14,90 (Deutschland)

*Werbelinks zu Amazon.de

Donnerstag, 29. Januar 2015

Biogemüse bringt's!

Das sollten Verbraucher wissen: Biologisch erzeugte pflanzliche Produkte werden nicht nur umweltfreundlicher produziert als Produkte aus herkömmlichem Anbau, sie erhalten nachweislich auch mehr wertvolle Mikronährstoffe und weniger Schadstoffe.



Dies ergab eine groß angelegte Metastudie unter Leitung der Universität von Newcastle basierend auf 343 Einzelstudien. Je nach Stoffgruppe lagen die Gehalte an bioaktiven Stoffen bzw. Antioxidantien bei Getreide, Gemüse, Früchten, Öle, Wein, Obstsäften und Babynahrung um 18 bis 69 Prozent höher. Auch bei Carotinoiden und Vitaminen gab es statistisch relevante Unterschiede zugunsten der Bioprodukte.

Zurückgeführt wird dieser höhere Gehalt an Mikronährstoffen auf die bessere Bodenqualität, insbesondere Biomasse und Humusgehalt, im ökologischen Anbau. Dieser Zusammenhang konnte in einzelnen Studien auch experimentell nachgewiesen werden.

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Ein weiterer Grund für die höheren Gehalte an gesundheitlich wertvollen Stoffen dürfte auch in den Sorten liegen – Pflanzen im Bioanbau müssen sich stärker selbst gegen Krankheiten und Schädlinge wehren können und Antioxidantien sind oft ein Teil dieses Mechanismus.

Das deutliche Mehr an gesunden Inhaltsstoffen in ökologisch angebauten pflanzlichen Lebensmitteln geht mit einem Weniger an Schwermetallen und Pestizidrückständen einher – im Durchschnitt enthalten die Bioprodukte 48 Prozent weniger Kadmium und wesentlich seltener Pestizidrückstände.

Quellen und weiterführende Informationen

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Mittwoch, 28. Januar 2015

Alle lieben Urban Gardening

Aber jeder denkt dabei an etwas anderes.



Die Initiatoren und Mitwirkenden von Urban-Gardening-Projekten wie NeuLand Köln, Prinzessinnengärten Berlin-Kreuzberg, Kiezgarten Berlin-Pankow Schliemannstraße, Urbane Gärten München, Projektwerkstatt Permakultur & Terra Preta der TU Berlin (inzwischen ausgelaufen) und von mehreren Hundert Projekten allein in Deutschland verstehen unter Urban Gardening gemeinschaftliches Gärtnern in urbanen Gärten. Urbane Gärten sind nach ihrer Definition frei zugängliche, öffentliche Gemeingüter. Urbane Gärten sollen Orte der kulturellen, sozialen und generationenübergreifenden Begegnung sowie Räume für Naturerfahrung, der Biodiversität, der Ernährungssouveränität und des Saatguterhalts sein. Diese Urban Gardener sind mehr als nur fröhliche HobbygärtnerInnen, die Radieschen anbauen, sie sind eine politische Bewegung. Sie positionieren sich gegen die Privatisierung des öffentlichen Raumes und wollen eine neue, auf Nachhaltigkeit gegründete Gesellschaft. Mehr Einzelheiten im Urban-Gardening-Manifest 2014.

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Viele Hobbygärtner, Gartenartikelhersteller, Gartenfachmärkte und andere fassen den Begriff Urban Gardening weiter – schließlich heißt Urban Gardening nichts anderes als urbanes Gärtnern, städtisches Gärtnern oder Gärtnern in der Stadt. Und Orte für gärtnerische Aktivitäten in der Stadt sind nicht nur Gemeinschaftsgärten, sondern auch Balkone, Terrassen, Dachterrassen, Garagendächer, Hinterhöfe, Parzellen in Kleingartenanlagen, Miet- und Pachtgärten – also alle Plätze, die Stadtbewohner für das Gärtnern nutzen. Für ihre gärtnerischen Aktivitäten benötigen sie geeignetes Werkzeug, (mobile) Pflanzgefäße/Hochbeete, Pflanzerde, teilweise Hydrokultur-/Hydroponik-Substrat und vieles andere mehr - was denn auch die Hersteller und den Gartenfachhandel freut.

Viele Gärtner und Landwirte denken beim Begriff Urban Gardening an eine engere Zusammenarbeit mit den (städtischen) Verbrauchern. Manche dieser Gärtner und Landwirte nutzen Flächen in der Stadt (oft hat sich die Stadt mit der Zeit um sie herum ausgebreitet), manche mieten eventuell sogar ungenutzte Hinterhöfe, die sie mieten, dazu, um mehr Anbaufläche nah beim Verbraucher zu haben. Mit einem Direktverkauf ab Hof und eigenen Ständen auf Märkten versucht man, den Zwischenhandel wegzulassen, was zu günstigeren Preise für den Verbraucher und/oder bessere Einnahmen für den Betrieb führen kann. Allerdings sollte man nicht die hohen Grundstückspreise in der Stadt vergessen. Wenn Gemüsebau- und landwirtschaftliche Betriebe in der Stadt gärtnern, wird das auch Urban Horticulture und Urban Farming genannt.

Einige Bio-Gärtner und Öko-Landwirte befinden sich am Stadtrand oder relativ nah bei der Stadt und bilden mit den städtischen Verbrauchern Kooperativen. Eine von verschiedenen Varianten solcher Kooperativen für die kundenunterstützte Landwirtschaft einschließlich Gemüsebau (Customer Supported Agriculture – CSA) ist die Genossenschaft: Alle, die Genossenschaftsanteile kaufen, werden Eigentümer – dieses Geld wird für Investitionen genutzt. Gegen eine Pauschalgebühr für einen vordefinierten Zeitraum erhalten Ernte-Abonnenten frische Erzeugnisse des Betriebes und verpflichten sich eventuell gleichzeitig zur Mitarbeit in einem bestimmten Umfang. Der Vorteil für die städtischen Verbraucher und Verbraucherinnen: Gärtnern in der Gemeinschaft für ein gemeinsames Ziel, frische hochwertige Gemüse und/oder andere landwirtschaftliche Erzeugnisse, Mitgliederfeste und anderes Beisammensein. Dazu kommt das Wissen, dass die von der Kooperative angestellten GärtnerInnen und anderes Personal fair bezahlt werden. Für Gärtner oder Landwirte hat CSA den Vorteil der Planbarkeit, des engen Kontakts zu (potenziellen) Kunden sowie viele begeisterte Multiplikatoren.

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Biotechnologieunternehmen, manche Gartenbau-Profis sowie Technologiefirmen denken bei Urban Gardening eher an die Erzeugung pflanzlicher Produkte in geschlossenen Räumenn, so genannten "Pflanzenfabriken" (Urban Agriculture/Vertical Farming in Gebäuden) und andere neue, oft sehr technikintensive Produktionsweisen zur Erzeugung frischer pflanzlicher Lebensmittel. Als Produktionsstätten werden teilweise leer stehende Fabrikhallen, aber auch Neubauten genutzt. Die Pflanzen werden in mehreren Etagen übereinander bei Kunstlicht, kontrollierter Temperatur, Luftfeuchte und Luftzusammensetzung, erdelos in Rinnen mit Nährstofflösung kultiviert. Vor allem die LED-Lampenhersteller wie Philipps, General Electrics (GE) oder Valoya fallen in Gartenbau-Newslettern durch die ständige Herausstellung von Pflanzenfabriken auf – für sie und viele andere Technologieausstatter ist jede zukünftige Pflanzenfabrik ein Geschäft. Manche Kritiker plädieren aus Nachhaltigkeitsgründen dafür, möglichst das natürliche Sonnenlicht (in Gewächshäusern) zu nutzen und mit LED-Licht nur zu ergänzen - was bei uneinheitlichem Lichteinfall aber Schwierigkeiten bei der gleichmäßigen Lichtmengen-/Tageslängenregelung etc. mit sich bringen kann.

Stadtplaner und Stadtarchitekten denken bei dem Begriff Urban Gardening daran, wie sie die wachsenden Städte mit Grün lebenswerter gestalten können - dieses Feld bietet derzeit viel Potenzial, sich einen Namen zu machen. Begrünung ist für sie vorrangig ein Element der Gestaltung, Luftverbesserung, Ermöglichung von Naturerfahrung in der Stadt, Schaffung von Orten der Begegnung und/oder der Erholung. Ihre Stichworte sind: vertikale Begrünung (innen und als Fassadenbegrünung außen), Dachbegrünung, Dachgärten, öffentliche Parks in der Stadt, Gartenanlagen in städtischen Wohngebieten und Ähnliches.

Bürger in armen Stadteilen/Armenvierteln von Großstädten und Mega-Cities sehen Urban Gardening vor allem als Lebensnotwendigkeit oder einzige Möglichkeit, etwas Frisches und Gesundes oder sogar überhaupt etwas auf den Tisch zu bekommen. Für sie hat Recycling (beispielsweise irgendwelche Alt-Behälter als Pflanzgefäße zu nutzen) nichts Trendiges, sondern ist "alternativlos", weil man sich neue gar nicht leisten könnte.

Und die Mitarbeiter einer Stadtgärtnerei oder einer ganz normalen Gemüsegärtnerei in der Stadt bei uns - was denken sie eigentlich, was Urban Gardening ist, und was halten sie davon? Fühlen sie sich von manchen der Initiativen eventuell sogar bedroht?

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