Donnerstag, 29. Januar 2015

Biogemüse bringt's!

Das sollten Verbraucher wissen: Biologisch erzeugte pflanzliche Produkte werden nicht nur umweltfreundlicher produziert als Produkte aus herkömmlichem Anbau, sie erhalten nachweislich auch mehr wertvolle Mikronährstoffe und weniger Schadstoffe.



Dies ergab eine groß angelegte Metastudie unter Leitung der Universität von Newcastle basierend auf 343 Einzelstudien. Je nach Stoffgruppe lagen die Gehalte an bioaktiven Stoffen bzw. Antioxidantien bei Getreide, Gemüse, Früchten, Öle, Wein, Obstsäften und Babynahrung um 18 bis 69 Prozent höher. Auch bei Carotinoiden und Vitaminen gab es statistisch relevante Unterschiede zugunsten der Bioprodukte.

Zurückgeführt wird dieser höhere Gehalt an Mikronährstoffen auf die bessere Bodenqualität, insbesondere Biomasse und Humusgehalt, im ökologischen Anbau. Dieser Zusammenhang konnte in einzelnen Studien auch experimentell nachgewiesen werden.

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Ein weiterer Grund für die höheren Gehalte an gesundheitlich wertvollen Stoffen dürfte auch in den Sorten liegen – Pflanzen im Bioanbau müssen sich stärker selbst gegen Krankheiten und Schädlinge wehren können und Antioxidantien sind oft ein Teil dieses Mechanismus.

Das deutliche Mehr an gesunden Inhaltsstoffen in ökologisch angebauten pflanzlichen Lebensmitteln geht mit einem Weniger an Schwermetallen und Pestizidrückständen einher – im Durchschnitt enthalten die Bioprodukte 48 Prozent weniger Kadmium und wesentlich seltener Pestizidrückstände.

Quellen und weiterführende Informationen

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Mittwoch, 28. Januar 2015

Alle lieben Urban Gardening

Aber jeder denkt dabei an etwas anderes.



Die Initiatoren und Mitwirkenden von Urban-Gardening-Projekten wie NeuLand Köln, Prinzessinnengärten Berlin-Kreuzberg, Kiezgarten Berlin-Pankow Schliemannstraße, Urbane Gärten München, Projektwerkstatt Permakultur & Terra Preta der TU Berlin (inzwischen ausgelaufen) und von mehreren Hundert Projekten allein in Deutschland verstehen unter Urban Gardening gemeinschaftliches Gärtnern in urbanen Gärten. Urbane Gärten sind nach ihrer Definition frei zugängliche, öffentliche Gemeingüter. Urbane Gärten sollen Orte der kulturellen, sozialen und generationenübergreifenden Begegnung sowie Räume für Naturerfahrung, der Biodiversität, der Ernährungssouveränität und des Saatguterhalts sein. Diese Urban Gardener sind mehr als nur fröhliche HobbygärtnerInnen, die Radieschen anbauen, sie sind eine politische Bewegung. Sie positionieren sich gegen die Privatisierung des öffentlichen Raumes und wollen eine neue, auf Nachhaltigkeit gegründete Gesellschaft. Mehr Einzelheiten im Urban-Gardening-Manifest 2014.

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Viele Hobbygärtner, Gartenartikelhersteller, Gartenfachmärkte und andere fassen den Begriff Urban Gardening weiter – schließlich heißt Urban Gardening nichts anderes als urbanes Gärtnern, städtisches Gärtnern oder Gärtnern in der Stadt. Und Orte für gärtnerische Aktivitäten in der Stadt sind nicht nur Gemeinschaftsgärten, sondern auch Balkone, Terrassen, Dachterrassen, Garagendächer, Hinterhöfe, Parzellen in Kleingartenanlagen, Miet- und Pachtgärten – also alle Plätze, die Stadtbewohner für das Gärtnern nutzen. Für ihre gärtnerischen Aktivitäten benötigen sie geeignetes Werkzeug, (mobile) Pflanzgefäße/Hochbeete, Pflanzerde, teilweise Hydrokultur-/Hydroponik-Substrat und vieles andere mehr - was denn auch die Hersteller und den Gartenfachhandel freut.

Viele Gärtner und Landwirte denken beim Begriff Urban Gardening an eine engere Zusammenarbeit mit den (städtischen) Verbrauchern. Manche dieser Gärtner und Landwirte nutzen Flächen in der Stadt (oft hat sich die Stadt mit der Zeit um sie herum ausgebreitet), manche mieten eventuell sogar ungenutzte Hinterhöfe, die sie mieten, dazu, um mehr Anbaufläche nah beim Verbraucher zu haben. Mit einem Direktverkauf ab Hof und eigenen Ständen auf Märkten versucht man, den Zwischenhandel wegzulassen, was zu günstigeren Preise für den Verbraucher und/oder bessere Einnahmen für den Betrieb führen kann. Allerdings sollte man nicht die hohen Grundstückspreise in der Stadt vergessen. Wenn Gemüsebau- und landwirtschaftliche Betriebe in der Stadt gärtnern, wird das auch Urban Horticulture und Urban Farming genannt.

Einige Bio-Gärtner und Öko-Landwirte befinden sich am Stadtrand oder relativ nah bei der Stadt und bilden mit den städtischen Verbrauchern Kooperativen. Eine von verschiedenen Varianten solcher Kooperativen für die kundenunterstützte Landwirtschaft einschließlich Gemüsebau (Customer Supported Agriculture – CSA) ist die Genossenschaft: Alle, die Genossenschaftsanteile kaufen, werden Eigentümer – dieses Geld wird für Investitionen genutzt. Gegen eine Pauschalgebühr für einen vordefinierten Zeitraum erhalten Ernte-Abonnenten frische Erzeugnisse des Betriebes und verpflichten sich eventuell gleichzeitig zur Mitarbeit in einem bestimmten Umfang. Der Vorteil für die städtischen Verbraucher und Verbraucherinnen: Gärtnern in der Gemeinschaft für ein gemeinsames Ziel, frische hochwertige Gemüse und/oder andere landwirtschaftliche Erzeugnisse, Mitgliederfeste und anderes Beisammensein. Dazu kommt das Wissen, dass die von der Kooperative angestellten GärtnerInnen und anderes Personal fair bezahlt werden. Für Gärtner oder Landwirte hat CSA den Vorteil der Planbarkeit, des engen Kontakts zu (potenziellen) Kunden sowie viele begeisterte Multiplikatoren.

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Biotechnologieunternehmen, manche Gartenbau-Profis sowie Technologiefirmen denken bei Urban Gardening eher an die Erzeugung pflanzlicher Produkte in geschlossenen Räumenn, so genannten "Pflanzenfabriken" (Urban Agriculture/Vertical Farming in Gebäuden) und andere neue, oft sehr technikintensive Produktionsweisen zur Erzeugung frischer pflanzlicher Lebensmittel. Als Produktionsstätten werden teilweise leer stehende Fabrikhallen, aber auch Neubauten genutzt. Die Pflanzen werden in mehreren Etagen übereinander bei Kunstlicht, kontrollierter Temperatur, Luftfeuchte und Luftzusammensetzung, erdelos in Rinnen mit Nährstofflösung kultiviert. Vor allem die LED-Lampenhersteller wie Philipps, General Electrics (GE) oder Valoya fallen in Gartenbau-Newslettern durch die ständige Herausstellung von Pflanzenfabriken auf – für sie und viele andere Technologieausstatter ist jede zukünftige Pflanzenfabrik ein Geschäft. Manche Kritiker plädieren aus Nachhaltigkeitsgründen dafür, möglichst das natürliche Sonnenlicht (in Gewächshäusern) zu nutzen und mit LED-Licht nur zu ergänzen - was bei uneinheitlichem Lichteinfall aber Schwierigkeiten bei der gleichmäßigen Lichtmengen-/Tageslängenregelung etc. mit sich bringen kann.

Stadtplaner und Stadtarchitekten denken bei dem Begriff Urban Gardening daran, wie sie die wachsenden Städte mit Grün lebenswerter gestalten können - dieses Feld bietet derzeit viel Potenzial, sich einen Namen zu machen. Begrünung ist für sie vorrangig ein Element der Gestaltung, Luftverbesserung, Ermöglichung von Naturerfahrung in der Stadt, Schaffung von Orten der Begegnung und/oder der Erholung. Ihre Stichworte sind: vertikale Begrünung (innen und als Fassadenbegrünung außen), Dachbegrünung, Dachgärten, öffentliche Parks in der Stadt, Gartenanlagen in städtischen Wohngebieten und Ähnliches.

Bürger in armen Stadteilen/Armenvierteln von Großstädten und Mega-Cities sehen Urban Gardening vor allem als Lebensnotwendigkeit oder einzige Möglichkeit, etwas Frisches und Gesundes oder sogar überhaupt etwas auf den Tisch zu bekommen. Für sie hat Recycling (beispielsweise irgendwelche Alt-Behälter als Pflanzgefäße zu nutzen) nichts Trendiges, sondern ist "alternativlos", weil man sich neue gar nicht leisten könnte.

Und die Mitarbeiter einer Stadtgärtnerei oder einer ganz normalen Gemüsegärtnerei in der Stadt bei uns - was denken sie eigentlich, was Urban Gardening ist, und was halten sie davon? Fühlen sie sich von manchen der Initiativen eventuell sogar bedroht?

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Montag, 26. Januar 2015

Umweltfreundliches Bauen auch im Garten

Artikelkennzeichnung siehe untenUmweltbewusste Hobbygärtner und Gartenbesitzer denken nicht nur bei ihren gärtnerischen Aktivitäten wie Bodenbearbeitung und Pflanzenschutz an die Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch bei der Planung gestalterischer Eingriffe wie dem Anlegen von Stufen oder neuen Terrassenbelägen, der Einfassung von Beeten oder Hochbeeten sowie beim Bau des Gartenhauses, Pavillons, Carports, Geräteschuppens, Zaunes, der Schaukel oder des Baumhauses.

Ein sehr wichtiger Aspekt beim umweltfreundlichen Bauen im Garten ist dabei das verwendete Material. Es soll nachhaltig und am besten regional gewonnen oder produziert, attraktiv, leicht zu bearbeiten, pflegeleicht und langlebig sein. Und selbst nach vielen Jahren, am Ende der Lebenszeit des Kompostbehälters oder wenn die Schaukel nicht mehr gebraucht wird, soll das Material nicht die Umwelt belasten, sondern entweder recycelt, kompostiert oder einem anderen Zweck zugeführt werden können.

 Holz - natürliches Baumaterial im Garten

Holz ist ein umweltfreundlicher Baustoff. Es ist ein nachwachsender Rohstoff, der auch bei uns wächst, und Produkte aus Holz haben meist eine gute Klimabilanz (CO2-Bilanz) - jedenfalls, wenn das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Forstbeständen stammt und das Rohmaterial oder die verschiedenen Fertigungsstufen bis zum Endprodukt nicht mehrmals um die ganze Welt transportiert werden.

Holz sieht nicht nur schön und natürlich aus, sondern fühlt sich auch gut an. Es lässt sich gut bearbeiten und ist zudem erschwinglich. Wegen dieser Eigenschaften und weil Holz auch für ein angenehmes Raumklima sorgt, sind auch Gartenhäuser aus Holz so beliebt, wie beispielsweise Karibu Gartenhäuser, die über ein FSC Zertifikat verfügen. FSC steht dabei für "Forest Stewardship Council" und ist ein System zur Zertifizierung nachhaltiger ökologischer Forstwirtschaft. Ein anderes Siegel für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung ist das PEFC-Siegel - PEFC steht für "Programme for the Endorsement of Forest Certification".

Wie langlebig Gartenhäuser oder andere Bauten/Konstruktionen aus Holz sind, hängt von der Art und Qualität des Holzes, der Verarbeitung, Konstruktion und dem Holzschutz ab. Statt exotischer Tropenhölzer wählt man als umweltfreundlicher Hobbygärtner lieber regionale oder europäische Holzarten wie Fichte, Kiefer oder Douglasie aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

Um möglichst lange Freude am Holz zu haben, was auch im Sinne von Nachhaltigkeit ist, muss man das Holz vor dem Eindringen von Feuchtigkeit schützen. Dieser Holzschutz beginnt schon mit der Form der einzelnen Holzelemente: Auftreffendes Wasser soll nirgendwo stehen bleiben können, sondern muss automatisch abgeleitet werden - deshalb sind alle waagerechte Flächen bei Profi-Holzbauten abgeschrägt, haben unterseitig Tropfkanten und andere Raffinessen mehr. Mit Regenrinnen kann man zudem das Wasser auffangen und es in eine Regentonne abführen, von wo es dann zum Gießen genommen wird – ein weiterer Baustein ökologischen Handelns.

Nach Möglichkeit wird das Holz auch vor Feuchtigkeit von unten geschützt. Zum Beispiel: Holzpfosten werden nicht einfach direkt in die Erde gerammt, sondern in einen Metallschuh gesteckt, der vorher mit einem Punktfundament sicheren Halt im Boden erhielt, Gartenhäuser erhalten ein Gartenhaus-Fundament - notfalls sogar Stelzen (Pfahlfundament), wenn es an einem Gewässer oder im Hochwassergebiet aufgestellt wird.

Alle Holz-Schnittstellen, die nicht bereits werkseitig kesseldruckimprägniert wurden, muss man grundieren und streichen. Das schützt nicht nur vor Feuchtigkeit, sondern auch vor UV-Licht. Als umweltbewusster Gartenbesitzer verwendet man dazu nur Lasuren oder Farben auf natürlicher Basis ohne umweltbelastende Chemikalien.

Mit der richtigen Auswahl, Vorbereitung und Pflege kann man viele Jahre Freude an seinem Gartenhaus oder anderen Elementen aus Holz haben - und dazu noch ein gutes Umweltgewissen.

* Sponsored Posts sind von einem Werbepartner finanzierte Blogartikel.