Samstag, 9. Dezember 2017

Bulgursalat - schnell gezaubert, gut im Voraus zuzubereiten, schmeckt im Sommer und im Winter

So einfach kann man mit etwas so Unspektakulärem wie Bulgur ("Weizengrütze") und ein paar frischen Zutaten einen tollen, pikanten Salat zaubern, der sich als Vorspeise, Hauptspeise, Beilage, Zwischenmahlzeit oder (Grill-)Party-Mitbringsel eignet.

Bulgursalat ist ein pikantes Vitaminpaket aus geschrotetem parboiled Weizen und frischen Zutaten

Was ist Bulgur?
Bulgur ist ein parboiled Weizen. Parboiled bedeutet, dass das Getreide einer Vorbehandlung unterzogen wurde: Der Bulgurweizen (meist Hartweizen) wurde gekocht, zurückgetrocknet, die Kleie entfernt und die Körner dann zu Grütze geschnitten. Bulgur gibt es nicht nur in Bio- und Spezialitätenläden, sondern inzwischen in fast jedem Supermarkt. Wie alle Getreide kann man Bulgur kalt quellen, in Wasser oder Brüche kochen, dämpfen, zusammen mit Gemüse, Fleisch und/oder weiteren Zutaten langsam kochen (wie Eintopf oder Risotto) oder im Backofen garen. In Syrien und dem Libanon wird ein Bulgursalat namens Taboulé zubereitet, die türkische Variante des Bulgursalates heißt Kısır.

Mein Bulgursalat besteht im Prinzip aus gekochtem Bulgur, Zitronensaft und Olivenöl sowie den frischen Zutaten, die ich gerade da habe. Das ist mein Rezept von heute:

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Zutaten

1-2 Tassen Bulgur
Gemüsebrühe
1-2 Lauchzwiebeln
1-2 Knoblauchzehen
Handvoll frischer Babyspinat
frische Petersilienblätter (glatte Petersilie) nach Geschmack
1-2 Hände voll Cocktailtomaten, ersatzweise getrocknete Tomaten
1/2 -1 rote Paprikaschote
Saft von 1-2 Zitronen
Olivenöl nach Geschmack
Salz und Pfeffer zum Abschmecken

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optional:
  • In der arabischen Version gehören gehackte Minzblätter (und kein Knoblauch) hinein. 
  • Manche Feinschmecker fügen gequollene Rosinen, andere Granatapfelkerne hinzu.
  • Statt der Paprikaschote oder zusätzlich kann man ein Stück Salatgurke würfeln und untermischen. 
  • Wer es gerne scharf mag, fügt ein wenig sehr fein gewiegten Chili nach Geschmack hinzu.
  • Einen Teil des Olivenöls ersetze ich bei kalten Gerichten wie dem Bulgursalat gerne durch ein paar Tropfen Leinöl, weil es so gesund sein soll.

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Zubereitung
  1. Bulgur mit der auf der Packung angegebenen Menge Brühe kochen und quellen lassen, denn das Verhältnis von Bulgur zur Flüssigkeitsmenge hängt etwas von der Körnung ab. 
  2. Die gewaschenen Lauchzwiebeln in feine Röllchen schneiden. 
  3. Die geschälte(n) Knoblauchzehe(n) pressen oder in feine Scheibchen schneiden. 
  4. Den gewaschenen Babyspinat klein schneiden. 
  5. Die gewaschenen Petersilienblätter grob hacken. 
  6. Cocktailtomaten halbieren oder vierteln und Paprikaschote in kleine Würfel schneiden.
  7. Zitronen auspressen. 
  8. Wenn der Bulgur fertig aufgequollen ist, alle vorbereiteten Zutaten sowie das Olivenöl in einer Schüssel gründlich vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. 
  9. Den Salat mindestens eine halbe Stunde in einen kühlen Raum oder in den Kühlschrank stellen. 
  10. Kurz vor dem Verzehr noch einmal umrühren und eventuell nachwürzen.
Bulgursalat kann man als Vorspeise, Hauptgericht, Beilage oder Zwischenmahlzeit genießen. Im Sommer erfrischt er und passt gut auf eine Grillparty. Im Winter weckt er mit seinen Vitaminen neue Lebensgeister und ist eine pikante Abwechslung in der von Süßigkeiten geprägten Vorweihnachtszeit.

Was vom Bulgursalat am Abend übrig bleibt, kommt in den Kühlschrank und kann auch noch am nächsten Mittag gegessen werden - deshalb ist Bulgursalat auch das perfekte Essen für Menschen, die im Homeoffice arbeiten oder die ihr Essen in einem Behälter (Schraubglas, Tupperschale etc.) mit in die Arbeit oder zu einem Picknick mitnehmen.

Guten Appetit!

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Dienstag, 28. November 2017

"Ihr esst gefälligst das Glyphosat, das wir auf den Tisch bringen!" Das müssen sich VerbraucherInnen nicht bieten lassen. (Meinung)

Ihr esst, was auf den Tisch kommt! Dieser Meinung scheint der geschäftsführende Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) zu sein, denn obwohl die geschäftsführende Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) dagegen war und ihn davon in Kenntnis gesetzt hatte, gab er nach Brüssel die Weisung, Deutschland stimme in der EU-Kommission für die Verlängerung des Wirkstoffs Glyphosat in Unkrautvernichtungsmitteln um fünf Jahre – was dazu führte, dass sich dieser Antrag durchsetzte. In vorherigen Abstimmungen hatte sich Deutschland enthalten, eben weil in der Regierungskoalition Uneinigkeit herrschte.

Nicht nur, dass der gegenüber der Umweltweltministerin nicht angekündigte Alleingang eine politische Ungeheuerlichkeit ist, er zeigt auch, wie egal dem CSU-Landwirtschaftsminister letztendlich die VerbraucherInnen sind – denn laut einer durch den NABU beauftragten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov Anfang Oktober 2017 wollten 59 Prozent der Bevölkerung, dass die EU-Kommission die Zulassung ab 2018 beendet .

Ein Landwirtschaftsminister, den Artenvielfalt und Verbraucherwünsche nicht interessieren, fällt aus der Zeit und ist fehl am Platz!
Leider scheint es auch einigen konventionellen Landwirten, Agrarchemiehändlern und anderen egal zu sein, was VerbraucherInnen von Glyphosat auf ihren Tellern, in ihren Körpern und in der Muttermilch halten – von denen fühlte Schmidt sich wohl beauftragt. Dabei gibt es nicht nur gesundheitliche Bedenken gegen Glyphosat, sondern seine Verwendung hat mit großer Wahrscheinlichkeit Mitschuld am Sterben von Wildkräutern, Insekten und Vögeln in der Landschaft.

Diese Ignoranz müssen sich VerbraucherInnen nicht bieten lassen

Wenn ich lese, dass bestimmte Gruppen von Landwirten sagen, sie bräuchten Glyphosat oder irgendein anderes Pestizid, sonst könnten sie nicht mehr anbauen, dann stellen sich mir die Haare auf. Ökoanbauer nutzen kein Glyphosat und ernten trotzdem. Die, die sagen, das ginge nicht, sind in Wirklichkeit nicht bereit, umzulernen oder sich an den Wünschen ihrer Kunden zu orientieren.

War ich in meinem letzten Blogbeitrag Glyphosat-Verbot in der EU – demnächst wird abgestimmt (tinto bloggt) noch für freundliche Worte der Verständigung zwischen Verbrauchern und Anbauern, bin ich inzwischen für den Boykott von allen landwirtschaftlichen Produkten, dessen Produzenten sich nicht eindeutig von Glyphosat und solch einem unfairen, verbraucherunfreundlichen Handeln wie dem des CSU-Landwirtschaftsministers Schmidt distanzieren.

VerbraucherInnen haben Macht

Mit ihrer Haltung und Ignoranz dürfen sich CSU-Landwirtschaftsminister Schmidt und seine Klientel nicht durchsetzen! VerbraucherInnen haben Macht: Nur sie entscheiden, wo sie einkaufen und wofür sie ihren Geldbeutel öffnen! Biogärtner und Ökolandwirte verwenden kein Glyphosat.
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